Glaziologie für Anfänger
Ca. 97,4% des auf der Erde vorkommenden Wassers findet man in den Ozeanen, nur 2.6 % der Wasservorräte bestehen aus Süßwasser. Davon sind 2 % in den Landeismassen gespeichert; der Rest teilt sich in Grundwasser und Oberflächengewässer (Seen, Flüsse) auf.
Neben solchen Eisschilden und Gletschern weisen weiterhin ca. 15-20 % der Landmassen Grundeiskörper, d.h. im wesentlichen Permafrost, auf. Permafrostgebiete konzentrieren sich dabei auf die eisfreien Gebiete Sibiriens und Kanadas. Voraussetzung für die Entstehung von Permafrost ist, dass die Bodentemperatur ganzjährig unter dem Gefrierpunkt liegt, d.h. die mittlere Jahrestemperatur muß weniger als -6 bis -8°C betragen.
Foto:Luftaufnahme einer typischen sibirischen polygonalen Tundren-Landschaft im Yana-Delta
Die größte saisonale Variation aber auch die größte Bedeckung (ca. 70% der Nordhemisphäre) weist die saisonale Schneedecke während der Wintermonate auf. Schnee fällt auf den nordhemis-phärischen Landmassen im Winter bis ca. 40 °N. Im Gegensatz dazu sind mit Ausnahme des grönländischen Eisschilds und kleiner Eiskappen die Nordpolar-gebiete Sibiriens und Kanadas im Sommer schneefrei.
Die Antarktis dagegen ist durchgehend schneebedeckt. Die Winterschneedecke außerhalb der Antarktis beschränkt sich auf der Südhalbkugel im wesentlichen auf höher gelegene Regionen in Südamerika (Anden) und Neuseeland.
Im Gegensatz zum kontinentalen Eis der Antarktis ist das Nord-polargebiet meereisbedeckt. Im Winter sind auch die Kontinen-talränder zugefroren und Meereis zieht sich nach Süden in das Beringmeer, die Baffin Bai, die Dänemarkstraße und findet sich auch im Ochots-kischen Meer. Die Haupt-zirkulation über dem polaren Becken besteht in einem kräftigen antizyklonalen Wirbel in der Beaufort See, der Eis in den sogenannten Transpolar-strom einspeist. Im Sommer sind die Kontinentalränder (Karasee, Laptewsee, Ostsibirische See, Beaufortsee) eisfrei. Meereis findet man dagegen auch im Sommer in der Grönlandsee.
Animation der arktischen Meereisbedeckung
Animation der antarktischen Meereisbedeckung